Gedichte

Der Halm

Ein Halm am Seerand blickt ganz stumm
um seinen ganzen See herum.

Die Sonne scheint grell,
der Wind bläst mäßig;
Der Halm schimmert hell,
dann wird er schläfrig.

Wolken zieh’n auf, gepaart mit Wind.
Der Halm hellwach sich neigt geschwind
an die lieben Schilf-Kollegen,
gemeinsam sich im Wind zu regen.

Ein Schilfmeer bilden –
gemeinsam trotzen,
gemeinsam stark sein,
gemeinsam wachsen.

Der Wind – stets bemüht
einen Keil zu treiben,
erkennt ganz betrübt
die Kraft von Halmen.

Kein Trennen möglich
oder gar Spalten.
Die göttliche Natur
trotzt äußeren Gewalten.

Und so sind wir Menschen
wie die Halme:
Zusammen unschlagbar
und nie alleine.

 

📷Quelle: Silke Brünig

 

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