Gedichte

November

Stets schaue ich im November,
täglich, wie die Blätter fallen.

Das bunte Grün gab Schutz und Glanz.
Nun ist es fort, der Baum nun ganz
nackt und bloß, ganz ohne Schmuck,
auch das letzte Blatt gab sich ’nen Ruck.

Und jedes Jahr die gleiche Frage:
„So schmucklos – gehör ich hier dazu?“
Und jedes Jahr die gleiche Antwort:
„Na klar, das bist doch Du – ganz pur!“

Und so schau ich stets im November,
täglich, wie die Blätter fallen.

Die Bäume sich preisgeben,
in Essenz sich zeigen,
gemeinsam leben,
sich voreinander im Wind verneigen.

Mein Abenteuer Leben
kennt den November nicht.
Noch immer kaschieren Blätter,
wo wirklich bin nur ich.

Und so schau ich stets im November,
täglich, wie die Blätter fallen,
zu lernen, wie das geht,
die eigene Essenz zu entfalten.

 

📷Quelle: Simon Berger (unsplash)

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